Abstract Fossils are fascinating witnesses of the development of life. Spectacular, attractive and interesting specimens are exhibited in museums all over Germany. On occasion of the German "Year of Geosciences 2002" the Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft edited a guide to 48 selected palaeontological museums. Each museum is represented by a short introduction into its history and collections as well as by basic data for a visit. The opposite page is dedicated to its most interesting fossils. Captions sometimes contain a brief explanation of the specimen, whereas in other cases they are restricted to the (scientific) name, age and location. A map helps to locate the different museums. Rezension Unterschiedliche Gefühle wecken die Erdwissenschaften in der Öffentlichkeit. Faszination und Angst, Unverständnis und lebhaftes Interesse werden gleichermaßen den formenden Prozessen auf unserem Planeten und deren Zeugen entgegen gebracht. Ist der Erdwissenschaftler für manche nur der "arme Irre", der in Steinbrüchen herumwühlt, so wird seine Tätigkeit sehr schnell zum Faszinosum, wenn es um spektakuläre Funde, aber auch wenn es um die eigene Sicherheit geht. Die Schranken zwischen Bevölkerung und Wissenschaft abzubauen, ist vorrangiges Ziel im deutschen "Jahr der Geowissenschaften 2002". Spätestens seit "Jurassic Park" und dem damit verbundenen Saurier-Hype ist die Paläontologie verstärkt ins Interesse der Öffentlichkeit gerückt. Die Fremdheit vergangener Lebensformen, die zudem nur unvollständig überliefert sind, fasziniert ebenso, wie das Wissen um deren unvorstellbares Alter. Ästhetisch ansprechende und wissenschaftlich bedeutende Funde sind auf Museen in ganz Deutschland verteilt. Die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, die schönsten Fossilien in deutschen Naturmuseen in einem Bildband zu präsentieren, der gleichzeitig als Führer einen Museumsbesuch schmackhaft machen soll. 48 Museen zwischen Siegsdorf und Bremervörde, zwischen Saarbrücken und Görlitz werden in diesem Band in Wort und Bild vorgestellt. Die Auswahl ist naturgemäß unvollständig und spiegelt die Bereitschaft der Museen wider, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Das Inhaltsverzeichnis ist zugleich Abbildungsverzeichnis und nennt neben den Autoren der einzelnen Artikel auch die Bildautoren. Eine Übersichtskarte erleichtert die geografische Verortung, eine sehr einfache Zeitskala erläutert die wichtigsten chronostratigraphischen Einheiten. Jedem Museum ist eine Doppelseite gewidmet. Der Aufbau ist einheitlich: Auf der linken Seite befinden sich Angaben zum Museum, rechts jeweils zwei bis vier Abbildungen von Fossilien. Der beschreibende Text enthält sowohl Basisinformation (Anschrift samt Mail-Adresse und Website, Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Führungen, Wegbeschreibung) als auch Informationen zur Geschichte des Hauses und zum Sammlungs- und Ausstellungsschwerpunkt, sowie die Abbildungserläuterungen. Abgesehen von dieser Grundstruktur wurde den Autoren im Rahmen des verfügbaren Platzes freie Hand bei der Gewichtung ihrer Beträge gelassen. Den Schwerpunkt bilden meist die Sammlungen, doch bei manchen Museen steht die Entstehungsgeschichte im Vordergrund. Die Wegbeschreibungen sind gelegentlich durch Lagepläne ergänzt, wobei die relative Positionierung im Autobahnnetz gleichermaßen zu finden ist wie Auszüge aus Stadtplänen. Fast alle Museen zeigen ein Bild der Außenansicht oder einen Einblick in den interessantesten Schauraum. Heterogen sind auch die Erläuterungen zu den Fossilien. Während manche Museen kaum mehr als die Bezeichnung und eventuell Alter und Fundort bieten, stellen andere Häuser die Besonderheiten der präsentierten Versteinerungen vor. In den meisten Fällen sind auch die lateinischen Namen angeführt (manchmal jedoch - für diesen Zweck ausreichend - nur auf Gattungsniveau). Schön wäre es, würden sich konsequent bei allen Stücken Angaben zur Originalgröße finden. Als Hybrid zwischen Bildband und Museumsführer gelingt es diesem Band, zwei Anliegen gleichzeitig zu transportieren. Im Bildteil werden faszinierende und ästhetisch hervorragende Zeugen der Vergangenheit vorgestellt. Die qualitativ hochwertigen Abbildungen unterstreichen, dass Fossilien mehr sind als nur tote, staubige Steine, dass sie vergangenes Leben dokumentieren. Und wer nun Lust bekommen hat, Fossilien im Original zu sehen und sich bei einem Museumsrundgang oder vielleicht sogar bei einer Führung näher zu informieren, findet gleich daneben alle wichtigen Angaben zu den Museen in seiner Nähe.
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