Der Basilisk zu WienIn Wien in der Schönlaterngasse steht das Haus "Zum Basilisken". Das Untier ist in einer Nische an der Hausfassade (1740) zu sehen. Über dieses Haus berichtet die Sage: Anfang des 13. Jahrhunderts lebte im Haus Schönlaterngasse Nummer 7 der hartherzige Bäckermeister Garhibl. Von allen Gesellen ertrug nur Hans die ewigen Launen des Bäckers. Der Grund war leicht zu erraten: Eines Tages bat er um die Hand von Appolonia, seines Meisters holder Tochter - was einen fristlosen Rauswurf zur Folge hatte. Er sollte seine Angebetete erst zur Frau erhalten, wenn der Haushahn ein Ei gelegt hatte. Als Garhibl seinen Schwur wieder einmal seiner Tochter - die selbstverständlich auch Hans liebte - wiederholte, liess der Hahn ein lautes Gackern hören und flog übers Dach davon. Im selben Augenblick ertönte im Hof ein Schreckensschrei. Die Magd berichtete der herbeigeeilten Menge, dass es im Brunnen verdächtig glitzere und greulich stinke. Ein Lehrjunge ward in den Schacht gelassen. Dort fand er ein grauenvolles Tier, eine Mischung aus Hahn, Schlange und Kröte mit zackigem Schuppenschweif, glühenden Augen und güldenem Krönlein. Ein gelahrter Doctor identifizierte das Untier augenblicklich als Basilisk. In diesem Moment trat Hans, der es fern seiner Angebeteten nicht mehr aushielt, in die Menge. Ohne zu zögern liess er sich hinter einem grossen Spiegel versteckt in den Brunnen hinab. Dem Basilisken aber war sein eigenes Spiegelbild so zuwider, dass er zersprang. Zum Lohn für seine kühne und selbstlose Tat durfte Hans endlich seine Appolonia ehelichen. Offenbar existieren unterschiedliche Versionen dieser Sage. Die "Worried Men Skiffle Group" besang das Unthier wie folgt: Der Basilisk, das ´s´ ein Thier, das was ein´n tödlich gifftigen Blick hat. Wer ein´ Basilisken in die Augen schaut, der muss sterbm. Dieses grausliche Thier kommt aus einem Ei, das was ein Gockelhahn gelegt hat und eine Krott ausgebrütet hat. Im Jahr zwöllf-zwöllf hat es auch in Wien einen Basilisken gegeben, das war im Haus des Bäckermeisters Garhibl in der Schönlaterngasse. Das Haus steht heute noch.
Quellen
[ Wissenswertes über den Basilisken (engl.) ]
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