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ChinaCoiling Dragon (Überdruck)
Das Kaiserliche China und die nachfolgenden Jahre sind für Briefmarkenfreunde ein faszinierendes Sammelgebiet. Neben der chinesischen Post hatten nicht weniger als fünf weitere Postverwaltungen Niederlassungen in China: Deutschland, Frankreich, Japan, Russland und die USA. Briefe nach Übersee tragen nicht selten Mischfrankaturen, und mit den unterschiedlichen Abstempelungen ergibt sich eine Unzahl von Variationsmöglichkeiten. Als das Chinesische Kaiserreich zerbrach, mussten auch die Briefmarken sofort den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Dies geschah am einfachsten, indem die alten kaiserlichen Marken vom Typus "coiling dragon" überdruckt wurden. So konnten auch die alten Druckplatten noch eine zeitlang weiter verwendet werden, bis neue Briefmarken entworfen und gedruckt waren. Die hier gezeigte Karte wurde am 02.09.1913 in Tsingtau, der Hauptstadt des deutschen Schutzgebietes Kiautschou, aufgegeben und gestempelt. Für die Beförderung nach Deutschland war die Kolonialmarke links unten ausreichend. Über die chinesischen Briefmarken gibt der Absender selbst Auskunft: "Diese Karte schicke ich dir wegen der Marken, diese wirst du noch nicht haben : es sind Revolution- und Republikmarken." Die chinesischen Marken waren also für das Porto völlig unwichtig und wurden allein für den Empfänger aufgeklebt!
© MMV by J. Georg Friebe |