Der heilige Georg
Martyrer

Benziger & Co.
Einsiedeln

Nr. 3929
 

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Der heilige Georg (23. April)

Georg war der Sohn eines Martyrers aus Kappadozien. Schon mit zwanzig Jahren Oberst wurde er an den glänzenden Hof des Kaisers gezogen, der den ritterlichen Jüngling bald lieb gewann und mit den höchsten Ehren auszeichnete. Als aber Diocletian die grausamste aller Christenverfolgungen begann, warf ihm Georg muthig seine Ungerechtigkeit vor, denn die Lehre der Christen sei vernünftig, und ihre Treue gegen den Staat musterhaft. Unerschrocken bekannte er sich dann selbst als Christ: "Ich bin ein Christ! Ich bete den einzigen wahren Gott an, dessen Dienst ich wegen der Gnade eines sterblichen Menschen oder wegen zeitlicher Güter niemals verlassen werde." Der erzürnte Kaiser ließ den früheren Liebling auf ein mit Nägeln beschlagenes Rad legen und grausam zerfleischen. Allein es erschien unter plötzlichem Donner und Blitz ein wunderschöner Jüngling, der den hl. Georg vom Rade herunternahm und vollkommen heilte. Darauf bekehrte sich Alexandra, die Gemahlin Diocletian´s, und wurde bald selbst Martyrin. Um nicht durch die mannigfaltigen Wunderthaten des Heiligen als besiegt zu erscheinen, ließ der stolze Kaiser denselben endlich enthaupten. - Die fromme Sage, Georg habe einen Lindwurm getötet und dadurch eine Königstochter gerettet, die für das Untier zum Opfer bestimmt war, hat einen geistigen Sinne. Der Drache versinnbildet das Heidentum, oder auch den Satan, den Georg ritterlich überwunden hat. Die Königstochter aber ist die von Gott stammende heilige Kirche.

Gebet. Gott, der Du uns durch die Verdienste und Fürbitte Deines Hl. Martyrers Georg erfreuest, verleihe gnädig, dass wir Deine Wohlthaten, um die wir durch ihn bitten, als ein Geschenk Deiner Güte erlangen, durch Christum, unsern Herrn. Amen.

(nach P. Seeböck "Kl. illustr. Heiligenlegende")
Mit Druckbewilligung des Hochw. Bischofs von Chur.


© MMV by J. Georg Friebe
Erstellt am 30.12.2005